Im Mackay-Blog gefunden: Rechtsstaat vs. „Kinderpornografie“

Ich habe gerade folgenden Beitrag gelesen:

Wie man schreckliche Kinderpornoringe sprengt « Mackay-Blog – http://mackay.blogsport.de/2013/11/17/wie-man-schreckliche-kinderpornoringe-sprengt/?utm_medium=referral&utm_source=pulsenews

Dieser Bericht stimmt mich aus einer Reihe von Gründen traurig:

Echte Kinderpornografie ist eine schlimme Sache und sollte systematisch verfolgt werden. Aktionen wie diese führen aber dazu
– dass dafür nötige Ressourcen für die Verfolgung wirklicher Straftaten fehlen
– sich so mancher, der erfährt, was hier gelaufen ist fragt, „ob das denn wirklich alles so schlimm ist, wie die Medien behaupten“, und damit die Unterstützung für (Präventiv-) Maßnahmen gegen Kinderpornografie nachlässt
– viele, die sich de facto nichts zu Schulden kommen ließen, jetzt verunsichert werden und andere, denen kein Leid geschah, in eine Opferrolle gedrängt werden.

Darüber hinaus werden Grundprinzipien des Rechtsstaates verletzt und letztendlich in Frage gestellt und aufgehoben. Eine Entwicklung, die immer gefährlich ist, egal mit welcher Begründung.

Durch das erschreckende Copy-Paste-Vorgehen der Journalisten in dieser Frage, entfällt auch die (dringend notwendige) Kontrolle der Staatsorgane durch die Öffentlichkeit.

Ich kenne inzwischen mehrere Missbrauchsopfer (selbst bin ich zum Glück keines) und habe gesehen, welch schreckliche Narben diese noch Jahrzehnte später auf der Seele tragen. Das sollten wir verhindern, wo immer wir können. Dazu braucht es Prävention, Aufklärung und ja, auch eine konsequente Verfolgung und harte Bestrafung der Täter. Im Falle von entsprechendem Bild- und Filmmaterial sind dies vor allem anderen die Produzenten und Akteure.
Konsumenten dieser Materialien verhalten sich sicher ebenfalls strafwürdig. Aber solange sich die polizeiliche Verfolgung auf die Konsumenten und nicht die Produzenten konzentriert, können letztere ihrem abscheulichem Gewerbe Angstfrei weiter nachgehen.

Bei diesem Fall gibt es nur

Opfer:

die unschuldig verfolgten, den Rechtsstaat, das Vertrauen in die journalistische Arbeit und vor allem all jene Kinder, denen niemand hilft, weil die Politik und die Sicherheitsbehörden lieber falsche aber dafür beeindruckend klingende Erfolgsmeldungen produziert, als sich auf die mühsame Suche nach den wahren Tätern zu machen.

Das ist einfach nur traurig.

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